Psychologische Erste Hilfe (Bielefelder Modell)
Fotos: Aljoscha Heidemann
Wir sind sehr froh und stolz, dass wir die Projektkoordination zu diesem tollen und wichtigen Projekt leisten durften.
Hintergrund
Die Coronapandemie hat die Situation von Kindern und Jugendlichen auch und gerade im Hinblick auf psychische Belastungen und Erkrankungen verschärft. Das Wegbrechen gewohnter Strukturen und das Fehlen von persönlichen Beziehungen zur Peer-Group werden nicht folgenlos bleiben. Ein psychologischer Erste-Hilfe-Kurs für Jugendliche wäre auch vor der Coronapandemie sinnvoll gewesen, jetzt ist er fast zwingend geboten
Ziel
Jugendliche erhalten im Rahmen einer Schulung für die ehrenamtliche Gruppenleitung (JuLeiCa oder vergleichbare Ausbildungen) einen Einblick, wie sie psychische Auffälligkeiten erkennen und mit diesen umgehen können. Es geht hierbei ausdrücklich nicht darum, wie sie selbst Erkrankungen behandeln können. Den Teilnehmenden werden Anlaufstellen für Psychische Erkrankungen vermittelt, die bei Bedarf weitervermitteln können. Psychische Erkrankungen sollen aus der Tabuisierung herausgeholt werden und die Teilnehmenden sollen sprachfähig dazu werden.
Projektskizze
Der JuleiCa-Kurs „Psychologische Erste Hilfe“ besteht aus zwei Teilen:
- Selfcare: Wie ich auf mich achten kann.
- Care for others: Wie ich auf andere achten kann.
Der Kurs soll eine Mischung aus Wissensvermittlung über psychische Belastungen und Erkrankungen und praktischen Übungen, wie Rollenspielen, Informationen zu Belastungselementen vor Ort, sowie angeleiteten Erfahrungen sein. Am Ende sollen die Teilnehmenden ein Handwerkzeug erhalten haben, wie sie sich selbst schützen und anderen betroffenen Menschen Hilfestellung anbieten und diese ggf. in ein System von professioneller Hilfe überleiten können. Die Kurse werden von psychotherapeutischen Fachkräften durchgeführt und richten sich an Menschen ab 14 Jahre, die sich auf eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Jugendarbeit vorbereiten.
Partnerinnen
Die Stadt Bielefeld hat in ihrem Corona-Aktionsplan „Bielefeld hält zusammen“ die Finanzierung ermöglicht. Der Bielefelder Jugendring hat die Projektleitung übernommen. Die Hochschulambulanz für Kinder und Jugendliche (HaKiJu) der Universität Bielefeld bringt ihr fundiertes Fachwissen ein und betreut die Fachkräfte für die Schulungen. Die Jugendverbände in Bielefeld übernehmen die Durchführung der einzelnen Seminare. Dadurch sollen möglichst viele Jugendliche aus unterschiedlichen Systemen angesprochen werden.